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Natürliche Ressourcen, Rohstoffe und Extraktivismus: Die dunkle Seite der Nachhaltigkeit

Dieser Extractivism Policy Brief zeigt:

  • Extraktivismus ist die Schattenseite der Nachhaltigkeit
  • Rohstoffe sind das Rückgrat der Weltwirtschaft
  • Die Extraktion und der Export von Rohstoffen führen zum Entwicklungsmodell Extraktivismus
  • Extraktivismus ist persistent und krisenanfällig und beeinflusst nationale und internationale Konstellationen

Rohstoffe sind Grundpfeiler menschlichen Lebens: Sie liefern Vorprodukte und Energie, die für wirtschaftliche und menschliche Aktivitäten genutzt werden. Im 21. Jahrhundert sind Rohstoffe und fossile Energieträger nach wie vor einer der wichtigsten Schmiermittel der Weltwirtschaft. Mehr als 100 Länder haben sich auf die Gewinnung und den Export von Rohstoffen spezialisiert. Rohstoffe haben direkten Einfluss auf den Lebensunterhalt von mindestens einem Viertel der Weltbevölkerung, welches in Ländern lebt, die vom Rohstoffexport abhängig sind. Diese Länder verfolgen Extraktivismus als Entwicklungsmodell.

Die globale Bedeutung von Rohstoffen wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Der Klimawandel erfordert die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft. Dies wird jedoch nur gelingen, wenn deren Bewegungsgesetze überdacht werden. Die einzige Möglichkeit, Klimawandel zu beeinflussen, besteht darin, eine weltweite Energiewende voranzutreiben. Dieser Vorstoß bedeutet wiederum die massive Veränderung der Rohstoffgrundlagen sowohl globaler Produktion als auch des Konsums. Kurz gesagt: Klimawandel bedeutet Energiewende, was sich in veränderten Produktions- und Konsummustern niederschlagen wird. Diese Verschiebungen haben schwerwiegende Folgen für viele Länder, für das internationale System und für die Weltwirtschaft.

 

http://dx.doi.org/doi:10.17170/kobra-202305168028

 

Download des Extractivism Policy Brief 01/2022 (ENGLISCH)

 

Autor: Dr. Hannes Warnecke-Berger, Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt, Prof. Dr. Rachid Ouaissa