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Extractivism.de Fellowship Programm 2023

Im Sommersemester 2023 empfing der Forschungsverbund Extractivism.de die zweite Kohorte Gastwissenschaftler:innen aus Lateinamerika sowie dem Maghreb an der Phillips-Universität Marburg und der Universität Kassel. In diesem Jahr begrüßten wir zwölf Gastwissenschaftler:innen, die sich mit natürlichen Ressourcen und Gesellschaft, politischen Koalitionen unter extraktivistischen Bedingungen und Konfliktfragen, Legitimität und politischem Handeln im Rahmen von Entwicklung und Energiewende beschäftigen. Sie sind: Manuel Sutherland (Central University of Venezuela), Hajer Chakroun (El Manar University Tunisie), Guillermo Guzmán (Universidad Mayor de San Andrés), Luis Bértola (University of the Republic of Uruguay), Eva Paus (Mount Holyoke University), Brahim Jaziri (University of Tunis), Luis Miguel Galindo Paliza (Nacional Autónoma de México), Mourad Ben Jelloul (Universität Tunis), Daniel Agramont Lechín (FES Bolivien), Bruno Milanez (Juiz de Fora Federal University), Samir Bellal (Universität Tizi-ouzou) und Felix Dorn (Universität Wien).

Am 4. Juli organisierte das Zentrum für Nah- und Mitteloststudien der Philipps-Universität Marburg einen Fellow-Workshop, um die transregionale und interdisziplinäre Relevanz des Projekts. Wir konzentrierten uns darauf, wie wichtig es ist, ein breiteres Verständnis des Extraktivismus in beiden Regionen zu erlangen, um die vielen Veränderungen zu verstehen, mit denen die Gesellschaften in einem sich verändernden globalen Kontext konfrontiert sind. Jede:r Fellow stellte seine/ihre Forschungsarbeit vor und versuchte herauszufinden, wie man im Rahmen des Projekts und darüber hinaus weiter zusammenarbeiten kann. Die Diskussion drehte sich um zentrale gemeinsame Fragen wie: Unter welchen Bedingungen verändert sich das Entwicklungsmodell des Rohstoffextraktivismus? Welche Art von politischer Koalition ist in der Lage, den Wandel zu fördern? Welche Formen von Verhandlungen gibt es über die Ausbeutung natürlicher Ressourcen und die Verteilung von Renten? Wie werden extraktivistische Gesellschaften die globale Energiewende bewältigen?

Außerdem beteiligten sich die Fellows an der Jahreskonferenz des Kassler Lateinamerikazentrums CELA, die vom 11. bis 12. Juli an der Universität Kassel stattfand. Die Konferenz hat über 25 internationale Forscher:innen aus mehreren Ländern versammelt, um theoretische und methodische Fragen zu Entwicklung und Nachhaltigkeit im Globalen Süden zu diskutieren. In den Panels wurden die Themen Klimawandel, Gender, Rasse und Gewalt, soziale Teilhabe, Dekarbonisierung und Energiewende übergreifend behandelt. Alle Fellows präsentierten ihre Forschungsarbeiten und eröffneten Debatten über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Lateinamerika und dem Maghreb in politischer, wirtschaftlicher und sozialer Perspektive. Als Abschluß der Veranstaltung organisierte der Projektverbund einen Roundtable zum Thema Extraktivismus, Entwicklung und Nachhaltigkeit im 21. Jahrhundert. Es diskutierten Dr. Luis Bértola, Dr. Eva Paus, Dr. Mourad Ben Jelloul und Dr. Hannes Warnecke-Berger.