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Extractivism Talks #11: “New Energy, New Resource Geopolitics: Chinese and Gulf State Investors in the Maghreb”

Die Reihe Extractivism Talks ist unsere Plattform für aktuelle Diskussionen zu internationalen Entwicklungen. Sie beleuchtet die Zusammenhänge zwischen globaler Ungleichheit und extraktivistischen Regimen im Kontext der weltweiten Energiewende. Ziel ist ein interdisziplinärer Austausch mit einzigartigen Perspektiven auf internationale Rahmenbedingungen und Veränderungspotenziale im Globalen Süden – insbesondere mit Blick auf die MENA-Region und Lateinamerika.

Ein zentrales Thema ist dabei der Aufstieg neuer internationaler Investoren, die die Entwicklung erneuerbarer Energien mitgestalten – von der Förderung kritischer Rohstoffe bis zum Ausbau von Wind- und Solarkapazitäten.

Extractivism Talk #11 richtet den Fokus auf den wachsenden Einfluss chinesischer und von Golfstaaten stammender Investoren als neue Akteure dieses Wandels in Maghreb-Staaten. Wie unterscheiden sie sich von europäischen oder nordamerikanischen Investoren – und warum? Ergänzen oder konkurrieren sie miteinander? Was bedeutet ihre zunehmende Präsenz für die innenpolitischen Dynamiken in den Maghreb-Ländern? Und welche Rolle spielen die autoritär-kapitalistischen Systeme dieser Staaten in ihren Investitionsstrategien im Ausland und deren Auswirkungen vor Ort?

Die Podiumsteilnehmer*innen bringen verschiedene Perspektiven und transregionale Vergleiche ein, um Einblicke in Investitions- und Diplomatiestrategien Chinas und der Golfstaaten in Bezug auf kritische Rohstoff-Wertschöpfungsketten und erneuerbare Energien zu geben. Sie diskutieren, welche geopolitische Bedeutung diese Trends für den Maghreb haben und welche Konsequenzen sich für die Beziehungen zu Europa und den USA ergeben könnten.

Die hybride Veranstaltung findet am 10. Juli 2025 an der Philipps-Universität Marburg (CNMS, Hörsaal 00A26, Deutschhausstr. 12) von 18–20 Uhr statt und wird live via Zoom übertragen.

Link zur Registrierung für die Online-Teilnahme: https://uni-kassel.zoom-x.de/webinar/register/WN_GKjZgK6aSBa6fW2goiRLCA

 

Teilnehmende

Andrea Ghiselli (University of Exeter & ChinaMed)

Andrea Ghiselli ist Dozent für Internationale Politik am Fachbereich Sozial- und Politikwissenschaften, Philosophie und Anthropologie der Universität Exeter. Er ist Non-Resident Research Fellow am TOChina Hub und Forschungsleiter des ChinaMed-Projekts. Außerdem ist er als Associate mit dem Torino World Affairs Institute verbunden. Seine Forschung konzentriert sich auf die chinesische Außen- und Sicherheitspolitik sowie auf Chinas Politik gegenüber dem Nahen Osten und Nordafrika.

 

Siran Huang (Leiden University, The Netherlands)

Siran Huang forscht im Fachbereich Chinastudien der Universität Leiden (Niederlande) zu chinesischen Auslandsinvestitionen in der Rohstoffindustrie in Lateinamerika. Sie hat einen Master of Arts in Lateinamerikastudien von der Simon Fraser University und hat als Beraterin für Umwelt-NGOs, Nachhaltigkeitsberatungsfirmen und Forschungszentren gearbeitet. Sie spricht fließend Chinesisch, Spanisch und Englisch und untersucht aktuell als Extractivism-Fellow die Dynamik zwischen Staat und Privatsektor bei der Expansion des kanadischen und chinesischen Bergbaus in Lateinamerika. Ihre Arbeit umfasst auch die Erstellung von Due-Diligence-Berichten über Unternehmen und Menschenrechte für Organisationen wie den Norwegischen Pensionsfonds und die Zusammenarbeit mit lokalen lateinamerikanischen NGOs, um die realen Folgen des Rohstoffabbaus zu bewerten.

 

Youssef Cherif (Columbia Global Center Tunis, Tunisia)

Youssef Cherif ist politischer Analyst und Direktor des Columbia Global Center Tunis (Columbia University). Er promoviert derzeit am Institute of Area Studies der Universität Leiden, wo er die geopolitischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Golfregion, Europa und dem Maghreb untersucht. Zuvor arbeitete er für internationale Organisationen wie die UNO, das Carter Center und IWPR und schreibt regelmäßig Beiträge für führende Think Tanks und Medien.

Cherifs interdisziplinärer Hintergrund umfasst die Bereiche internationale Beziehungen, politische Ökonomie und soziale Bewegungen, mit einem starken Fokus auf Nordafrika. Er hat zahlreiche Publikationen zu den Beziehungen zwischen der Golfregion und dem Maghreb, zu politischen Transitionen und zur Widerstandsfähigkeit autoritärer Regierungen veröffentlicht und beteiligt sich regelmäßig an politischen Analysen und öffentlichen Forschungsarbeiten. Er ist außerdem Mitglied in Netzwerken wie dem Carnegie Civic Research Network und war Chevening- und Fulbright-Stipendiat.