Extractivism Talks #08:
“Javier Milei und der Zerfall Argentiniens”
Das Event
8 Juli 2024, 18 – 20H
Extractivism Talks sind ein Plattform für Diskussionen über internationale Fragen und aktuelle Ereignisse. Die Reihe eröetert Beziehungen zwischen globaler ungleicher Entwicklung und Rohstoffregimen im Globalen Süden. Es werden komplexe, interdisziplinäre Diskussionen und besondere Perspektiven auf die Bedingungen internationaler Integration und Möglichkeiten globalen Wandels gefördert und diese mit besonderem Schwerpunkt auf den Nahen Osten und Lateinamerika besprochen.
Dieser Extractivism Talks #08 diskutiert den anhaltenden Zerfall des Status quo in Argentinien unter der Regierung des Präsidenten Javier Milei. Wir ziehen eine Bilanz des ersten Jahres der Präsidentschaft Mileis und themaitisieren die Probleme und Herausforderungen des argentinischen Staates. Seit seiner Wahl im November 2023 hat der ultraliberale Präsident Milei Umweltschutzgesetze geändert, Ministerien und staatliche Behörden geschlossen, Privatisierungen vorangetrieben und soziale Grundrechte geschwächt – vor allem für Frauen, LGBTQI+ und andere soziale Bewegungen. Diese Veränderungen finden ihr echau auch auf internationalem Parkett, da die Rivalität zwischen China und den USA wieder aufflammt, während sich der internationale Konkurrenzkampf weiter Vertieft und dabei auch ein Rennen um dringend für die Energiewende benötigten Rohstoffe aufflammt. Argentinien verfügt über zahlreiche Rohstoffe, die für die Energiewende benötigt werden, insbesondere Lithium.
Der Extractivism Talks #08 diskutiert, wie Milei die Unzufriedenheit in Argentinien und den zunehmenden internationalen Wettbewerb ausnutzt, um harte Neoliberalisierung und abrupte Verringerung der Rolle des Staates voranzutreiben. Besonderes Interesse wird darauf gelegt, wie Milei durch Deregulierung, Privatisierung, die Eröffnung neuer Bergwerke, die Förderung der Agrarindustrie, die Einführung von fracking und die Unterdrückung sozialer Bewegungen, die sich gegen den Abbau von Bodenschätzen richten, zu einer Verhärtnug des Extraktivismus geführt hat.
Extractivsim Talk #08 findet am 8. Juli in der Universität Kassel statt und wird von 18 bis 20 Uhr per Live-Stream von Zoom übertragen.
LINK TO REGISTER ON ZOOM: https://uni-kassel.zoom.us/webinar/register/WN_tN-K-GMlQ-iCvIQZqJai9Q
Die Teilnehmer*Innen
Facundo Martín
(Georg-Foster-Stipendiat an der Universität Kassel und der Universidad Nacional de Cuyo, Argentinien)
Facundo ist Wissenschaflter am Consejo Nacional de Investigaciones Científicas y Técnicas (CONICET) sowie Professor an der Fakultät für Geographie der Universidad Nacional de Cuyo in Argentinien. Er absolvierte einen MA in Agrarsoziologie des FLACSO/Buenos Aires und promovierte in Sozialwissenschaften an der Universidad Buenos Aires. Seit 2006 erhielt er mehrere Stipendien, um intensive Feldforschugnsaufenthalte durchzuführe und akademische Aufenthalte im Ausland zu absolvieren (Brasilien, Deutschland, Kolumbien und USA). Vor kurzem wurde er mit dem Georg-Forster-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet (2024-2025).
Teresa Kramarz
(Universität von Toronto, Kanada)
Teresa ist Professorin an der School of the Environment der Universität Toronto. Sie ist Co-Direktorin des Environmental Governance Lab, Co-Vorsitzende der externen Beratergruppe für Energie-Governance des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) und Mitveranstalterin der Accountability in Global Environmental Governance Task Force des Earth System Governance-Netzwerks. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Governance der Rohstoffindustrie im Rahmen der Energiewende, environmental accountability und Umweltpartnerschaften internationaler Organisationen. Sie beschäftigt sich seit fast 30 Jahren mit Fragen der Umweltpolitik, zunächst als Mitarbeiterin der Weltbank und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, schließlich als Wissenschaftlerin.
Verónica Robert
(Universidad Nacional de San Martín, Argentinien)
Verónica ist Wissenschaftlerin am Consejo Nacional de Investigaciones Científicas y Técnicas (CONICET), Professorin an der Universidad Nacional de San Martín (UNSAM) und Direktorin des Masterstudiengangs Wirtschaftsentwicklung an der Interdisciplinary School of Higher Social Studies der UNSAM. Sie promovierte in Wirtschaftswissenschaften an der Universidad Buenos Aires (UBA). Sie forscht zu Fragen der Energiewende und ihren Herausforderungen im Hinblick auf erfolgreiche Entwicklungsprozesse. Sie ist Expertin für die Innovation und technologischen Wandel. Ihre jüngsten Veröffentlichungen befassen sich mit ökologischen und digitalen Transformationen und deren Auswirkungen auf Wertschöpfungsketten und Produktionsstrukturen peripherer Volkswirtschaften. Sie war als Beraterin für internationale Organisationen wie ECLAC, IDB und ILO tätig. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen zu den Themen technologischen Wandels und wirtschaftlicher Entwicklung, Wissenschafts-, Technologie- und Innovationspolitik sowie Industriepolitik. Für ihre Doktorarbeit erhielt sie den Fakultätspreis für Wirtschaftswissenschaften sowie den Raúl-Prebisch-Preis.
Agustin Gabriel Piaz
(Universidad Nacional de San Martín, Argentinien)
Agustín Piaz ist Forscher beim National Scientific and Technical Research Council (CONICET) und Hochschullehrer an der Universidad Nacional de San Martín (UNSAM) und der Universidad de Buenos Aires (UBA). Er promovierte in Sozialwissenschaften an der UBA und erwarb einen Master-Abschluss in Kultursoziologie und Kulturanalyse an der UNSAM. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kontroversen und Umweltkonflikte, wobei er sich mit Energie- und Nahrungsmittelfragen befasst, mit besonderem Augenmerk auf die Energiewende und die Rolle der Kernkraft.
Der Veranstaltungsort:
Die Adresse:
Room 1102
Arnold-Bode-Straße 10,
34127 KASSEL