Zwischen dem 31. Mai und dem 3. Juni 2023 hat unsere Postdoc-Wissenschaftlerin Luíza Cerioli an der Europäischen Konferenz für Afrikastudien (ECAS) in Köln, Deutschland, teilgenommen. Das Thema der diesjährigen Konferenz lautete „African Futures“ und zielte darauf ab, Afrikas kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft seiner globalen Verflechtungen zu ergründen. An der Konferenz nahmen mehr als zweitausend Delegierte aus achtzig Ländern teil, die insgesamt 245 Panels und Diskussionsrunden verzeichneten.
Luíza Cerioli beteiligte sich an der Paneldiskussion „Is the developmental state back? Wie post-neoliberaler Extraktivismus soziale Verträge in Afrika umgestaltet“, das von Jan Sändig (Universität Bayreuth) und Sarah Katz-Lavigne (Universität Antwerpen) organisiert wurde. Sie präsentierte ein Papier, das sie zusammen mit dem Extractivism.de-Koordinator Hannes Warnecke-Berger geschrieben hat, mit dem Titel „Linking Geopolitics, Developmental Coalitions, and Class: How States Can Overcome Extractivism in the Maghreb“.
Der Text diskutierte kritisch die aktuellen Debatten über den Entwicklungsstaat und hinterfragte die Verbindungen zwischen der in Afrika und Lateinamerika aufkommenden Literatur über Neoextraktivismus, Ressourcennationalismus und Entwicklungspläne. Darüber hinaus wurde ein dreistufiges Analysemodell vorgestellt, um die Bedingungen zu erfassen, unter denen ein Staat Entwicklungsprojekte umsetzen und durchführen kann, die auf strukturelle Transformation, Diversifizierung und den Abbau sozioökonomischer Ungleichheiten abzielen. Schließlich werden anhand der Fälle Algerien, Marokko und Tunesien die Vorteile dieses Modells untersucht, wobei der Schwerpunkt auf den neuen Entwicklungsplänen der drei Länder am Beginn der 2020er Jahre liegt.