CfP EISA/EWIS Workshop „The Dark Side of Sustainability and Uneven Global Development: Interlinking IR, Area Studies and Development Research“ (Die Schattenseite der Nachhaltigkeit und ungleiche globale Entwicklung: Verbindungslinien zwischen Internationale Beziehungen, Area Studies und Entwicklungsforschung“
Extractivism.de veranstaltet einen Workshop im Rahmen der 9th European Workshops in International Studies. Die Veranstaltung findet vom 6. bis 9. Juli 2022 in Thessaloniki statt und wird von Dr. Hannes Warnecke-Berger, Projektkoordinator von Extractivism.de, sowie Luíza Cerioli, Post-Doc Wissenschaftlerin, geleitet.
Der Workshop geht dem Gedanken nach, dass der gegenwärtige Diskurs und die Praxis von Nachhaltigkeit nicht gleichberechtigt miteinander einhergehen. Zwar hat das Thema Nachhaltigkeit unwiderruflich auf der internationalen politischen Agenda Einzug erhalten, dieser Prozess ist jedoch selektiv. Denn obwohl Nachhaltigkeit auf globalen sozialen Wandel abzielt, ist dieser noch immer und hauptsächlich auf den Globalen Norden konzentriert. Themen wie Kreislaufwirtschaft, Recycling, E-Mobilität und Energiewende werden vor allem in den Industrieländern erdacht, diskutiert und umgesetzt und anschließend auf den Rest der Welt projiziert. Umgekehrt sind nicht-nachhaltige Praktiken, insbesondere die Rohstoffgewinnung und ihr Export, noch immer der zugänglichste Weg zu wirtschaftlichem Wachstum für Länder des Globalen Südens. Einerseits zwingt der Klimawandel die internationale Politik zwar dazu, die Nutzung und Verteilung von Rohstoffen weltweit zu überdenken. Andererseits sind das Angebot und der Zugang zu diesen Ressourcen ungleichmäßig verteilt, woraus unterschiedliche Entwicklungspfade im Globalen Süden resultieren. Viele dieser Pfade jedoch entsprechen nicht den globalen Erwartungen an eine grünere Zukunft.
Der Workshop möchte an dieser Stelle ansetzen und mit einer interdisziplinären Debatte zwischen Internationalen Beziehungen, Entwicklungsforschung und -theorie und Area Studies dazu beitragen, dass ein Raum für Theorieentwicklung geschaffen wird, der das Internationale mit dem Nationalen verbindet. Die Überbrückung der Kluft zwischen diesen Feldern soll fruchtbare neue Argumente hervorbringen, Konzepte und Ideen anregen und Theorie, Methoden sowie empirisches Wissen in inter-/transdisziplinären Diskussionen verbinden. Letztlich geht es darum, ein Forum für die Abkehr der Verwestlichung der Wissenschaft zu schaffen und das Wissen über die Schattenseiten der Nachhaltigkeit sowie über fallbezogene, regionale und/oder globale Entwicklungspfade zu erweitern.
Abstracts MÜSSEN bis zum 31. Januar 2022 elektronisch über das ConfTool-Einreichungssystem eingereicht werden.
Sie finden den Call for Papers auch unter folgendem Link: https://eisa-net.org/workshops-22/
Download:
